SICHER Skitouren gehen

Tipps und Hinweise für Ihre Sicherheit am Berg

Die Sicherheit steht neben dem Erlebnis am Berg an oberster Stelle. Grundlagen sind die Einhaltung und Beachtung wichtiger Verhaltensregeln und Hinweise sowie eine akkurate Tourenplanung und eine adäquate Ausrüstung.

Wichtig: Aktueller Lawinenlagebericht Tirol

Hier finden Sie alle Infos zu Lawinengefahrenstufen, Schneedeckenaufbau, Gefahrenmuster, Tendenzen, Alpinwetterbericht und vielem mehr.

lawinen.report

Sicher auf Pistentouren

1. Warnhinweise und lokale Regelungen beachten.

Achtung zu Saisonbeginn!

Die Seilbahnbetreiber müssen die Pisten bereits vor dem voraussichtlichen Start der Wintersaison präparieren und entsprechende Sperren verhängen. Auch auf den übrigen Pisten ist besondere Vorsicht geboten: Bis zum Start des Skibetriebs sind "Pistentouren" vom Gefährdungspotenzial her Skitouren im freien Gelände gleichzusetzen. Die Benützung erfolgt auf eigene Gefahr, da Gefahrenstellen nicht abgesichert sind und Lawinen wie im freien Gelände abgehen können.

Skigebiet ist „außer Betrieb“

Ist ein Skigebiet "außer Betrieb" oder "geschlossen" dann gelten alle Pisten als freier Skiraum. Eine Benützung durch WintersportlerInnen erfolgt dann auf eigene Gefahr, sofern die Piste nicht durch den Betreiber aus Sicherheitsgründen gesperrt ist. Der Pistenbetreiber kann Skipisten aus Sicherheitsgründen und zur Durchführung von Präparierungsarbeiten jederzeit sperren.

Wir weisen darauf hin, dass Skitouren in Skigebieten, die außer Betrieb sind mit besonderen Gefahren verbunden sind. Es handelt sich dabei um Gefahrenquellen, mit denen man bei einer Pistentour in einem geöffneten Skigebiet während der Betriebszeiten eher nicht rechnen wird.

Wer trotzdem eine Skipiste in einem geschlossenen Skigebiet benützt, tut dies auf eigene Gefahr und sollte im eigenen Interesse besonders bei der Abfahrt defensiv unterwegs sein.

Piste ist gesperrt

Ist eine Piste „gesperrt“, darf die Grundfläche nicht benützt werden (z. B. aus Sicherheitsgründen wie etwa bei Lawinensicherungs- oder Präparierungsarbeiten). Eine derartige Sperre muss vom Betreiber kenntlich gemacht werden

Unerwartete Gefahren

Ist ein Skigebiet "außer Betrieb" dann bedeutet das, dass keine Pistenpräparierung und keine Absicherung vor Lawinengefahr und anderen Gefahrenstellen erfolgt. Streng genommen gibt es daher bis zur Öffnung der Skigebiete keine "Pistentouren" wie man sie kennt. Folgende Punkte sind bei der Tourenplanung unbedingt zu berücksichtigen:

Lawinengefahr:
Auch in Skigebieten, in den normalerweise niemand an Lawinen denkt, ist ein Lawinenabgang auf die Piste vor der Öffnung des Skigebietes nicht auszuschließen. Wir machen darauf aufmerksam, dass vor Saisonbeginn auch bei Pistentouren die Standardausrüstung für Skitouren (LVS, Sonde, Schaufel) auf jeden Fall angebracht ist. Falls in Skigebieten Lawinensicherungsmaßnahmen (z.B.: Lawinensprengungen) durchgeführt werden, bitten wir euch dringend die Absperrungen, zu eurer eigenen Sicherheit, zu respektieren.

Technische Gefahren:
Denkt an die Möglichkeit von offen daliegenden Beschneiungsleitungen und fast eingeschneiten Schneekanonen.

Absicherung von Gefahrenstellen:
In geschlossenen Skigebieten könnt ihr euch nicht darauf verlassen, dass die Piste hinter dem nächsten Hügel noch weitergeht. Eventuell vorhandene Spuren von Pistengeräten und präparierte Pistenteile bedeuten nicht, dass die gesamte Piste präpariert und abgesichert ist. Ihr befindet euch im freien Skiraum und seid auf eigene Gefahr unterwegs.

Sicher auf Pistenskitouren

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2. Der Sperre einer Piste Folge leisten

Pisten können wegen Lebensgefahr durch Seilwindenpräparierung oder Lawinensprengung gesperrt sein.

Gesperrt Piste heißt Lebensgefahr!

Finden Präparierungsarbeiten statt werden Pisten gesperrt und Warnhinweise aufgestellt. Diese Sperren sind im Sinne der eigenen Sicherheit unbedingt zu beachten!

Achtung vor der Öffnung der Skigebiete!

Die Seilbahnbetreiber müssen die Pisten bereits vor dem voraussichtlichen Start der Wintersaison präparieren und entsprechende Sperren verhängen. Auch auf den übrigen Pisten ist besondere Vorsicht geboten: Bis zum Start des Skibetriebs sind "Pistentouren" vom Gefährdungspotenzial her Skitouren im freien Gelände gleichzusetzen. Die Benützung erfolgt auf eigene Gefahr, da Gefahrenstellen nicht abgesichert sind und Lawinen wie im freien Gelände abgehen können.

Unsichtbare Gefahr!

Weit und breit ist keine Pistenraupe zu sehen, denn die wühlt sich gerade zwei Steilhänge weiter unten durch den Schnee. Fixiert ist das High-Tech Fahrzeug aber ein paar Hundert Höhenmeter weiter oben - mittels dünnem Stahlseil. Dank einer mitgeführten vollautomatischen Winde können die Skipisten so auch in den steilsten Passagen in höchster Qualität präpariert werden.

Von diesem Windenseil geht jedoch eine enorme Gefahr für Tourengeher aus. Durch die Länge des Seils und aufgrund der Topografie der Piste kann das unscheinbare Seil sowohl wie ein Stolperdraht gespannt in der Luft verlaufen, oder gut versteckt im Schnee liegen. Beides ist für Wintersportler kaum zu erkennen, besonders in der Nacht.

Wenn es dann noch zu plötzlichen Veränderungen der Zugrichtung kommt zischt das Seil wie eine Peitsche seitlich bis zu 100 Meter durch die Luft - absolut Lebensgefährlich für jeden im kaum abzuschätzenden Gefahrenbereich!

Abend-Pistentouren

Mehrere Skigebiete bieten einen speziellen Service für Pistentourengeher*innen: An manchen Abenden wird mit der Pistenpräparierung erst später begonnen, um einen Gefahrlosen Aufstieg nach dem regulären Pistenbetrieb zu ermöglichen.

3. Nur am Rand und hintereinander aufsteigen.

Sei kein Verkehrshindernis!

Verglichen mit der Geschwindigkeit bei der Abfahrt mit Ski oder Snowboard verhalten sich selbst die schnellsten Aufsteiger, mit hautengem Rennanzug und Speed-Fellen, wie stillstehende Objekte. Oft genannte Vergleiche mit "Geisterfahrern auf der Skipiste" sind daher völlig übertrieben. Abfahrer*innen die sich an den in den FIS-Regeln genannten Grundsatz "Jeder Skifahrer muss auf Sicht fahren" halten, werden nicht mit Aufsteiger*innen kollidieren.

ABER: Auch andere "stationäre" Hindernisse wie Schneekanonen oder Pistenbeschilderungen werden nach Möglichkeit immer ganz am Pistenrand aufgestellt. Dort wo es sich nicht vermeiden lässt, werden Hindernisse in der Regel abgesichert - ähnlich einem Warndreieck auf der Straße: Jede*r kennt die orangen Aufprallschützer an Liftstützen, oder die in den Schnee gesteckten Skier oberhalb einer Unfallstelle.

Darum sollte es auch für Tourengeher*innen eine Selbstverständlichkeit sein immer ganz am Rand zu gehen! Besonders bei Engstellen, Kurven und unübersichtlichen Geländekuppen kann die Gefahr von Kollisionen dadurchdrastisch verringert werden.

Beschilderung beachten!

In Gebieten mit Pistentouren-Leitsystem wurde die ideale Aufstiegslinie von Profis ermittelt. Dabei wurden Pistenquerungen auf ein Minimum reduziert, gleichzeitig aber auch auf einen möglichst hohen Gehkomfort der Spur geachtet. Bitte beachtet diese Schilder - so schaffen wir ein konflikt- und unfallfreies Nebeneinander!

4. Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander queren.

Was ist bei Querungen zu beachten?

Mit einer geschickten und vorausschauenden Routenwahl beim Aufstieg lassen sich die meisten Pistenquerungen vermeiden. Manchmal ist eine Querung aber dennoch notwendig, zum Beispiel wenn eine Abzweigung Richtung Tourenziel genommen werden muss. Folgendes ist dabei wichtig:

  • Wenn vorhanden, der Beschilderung für Tourengeher*innen folgen!
  • Niemals vor unübersichtlichen Stellen wie Kuppen oder engen Kurven queren! Hier ist die Gefahr einer Kollision mit Abfahrer*innen am größten.
  • Die Piste zügig und mit viel Abstand zueinander queren. So bleibt genügend Freiraum für Abfahrer*innen.
  • Flache Abschnitte für Querungen nutzen! Gerade auf hartem Kunstschnee sind Querungen in Steilhängen technisch sehr schwierig und anstrengend.
  • Vergessen Sie nicht: Nachdem Sie die Felle abgezogen haben, werden Sie selbst zur Abfahrer*in. Spätestens dann nerven und gefährden achtlose Querungsmanöver auch Sie!

Leitsystem für Pistentouren

Seit 2016 gibt es in Tirol ein eigenes Leitsystem für Pistentouren. "Sicher & Fair" - das ist das primäre Ziel der Kampagne. Wer sich an die Beschilderung hält, minimiert das Risiko von Kollisionen und unterstützt die Bemühungen um ein konfliktfreies Miteinander von Liftbenutzern und Skitourengehern.

5. Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren.

Über Nacht festgefrorene Spuren beeinträchtigen die Pistenqualität.

Die Skigebiete investieren viel Zeit und Geld in die Präparierung. Ein perfektes Pistenbild (Finish) mit den charakteristischen Rillen trägt wesentlich zum Skivergnügen am nächsten Morgen bei. Wird die Piste aber noch in der Nacht befahren frieren die Spuren fest. So wie Straßenbahnschienen für Radfahrer problematisch sind, können sich die gefrorenen Skispuren, gerade für schmale Kinderski, gefährlich werden. Das Problem tritt ganz besonders im Spätwinter auf, wenn der Schnee am Abend weich ist und dann in sternenklaren Nächten durchfriert.

6. Abends die Piste zu der vom Seilbahnunternehmen festgelegten Uhrzeit verlassen.

Gesperrt Piste heißt Lebensgefahr!

Finden Präparierungsarbeiten statt werden Pisten gesperrt und Warnhinweise aufgestellt. Diese Sperren sind im Sinne der eigenen Sicherheit unbedingt zu beachten!

7. Mach dich sichtbar.

Bei Dunkelheit Lampe und reflektierende Kleidung verwenden.

Abend-Pistentouren nur auf hierfür geöffneten Pisten!

In der Regel erfolgt die Pistenpräparierung in den Abend- und Nachtstunden. Daraus ergeben sich lebensbedrohliche Gefahren, allen voran durch Windenseile. Um das "Auspowern" in Form einer Pistentour nach einem langen Arbeitstag dennoch zu ermöglichen gibt es ein spezielles Angebot: Ganz im Sinne von "Sicher & Fair" werden manche Pisten erst später präpariert und können vorher von Tourengehern und Tourengeherinnen genutzt werden.

Helle Köpfe sind sichtbar!

Im Sinne der eigenen Sicherheit sollte man auch auf erlaubten Abendskitouren auf die eigene Sichtbarkeit achten. Stirnlampe und reflektierende Kleidung verbessern die Sicht und das Gesehenwerden und beugen somit Unfällen vor.
Im schlimmsten Fall, wenn dennoch was passiert, kann eine mitgeführte Lampe für das alpine Notsignal verwendet werden. Lichter und reflektierende Kleidung helfen der Rettungsmannschaft verunfallte Personen schneller zu lokalisieren.

8. Bei besonders für Pistentouren gewidmeten Aufstiegsrouten/Pisten nur diese benützen.

Aufstiegsspuren für Pistentourengeher*innen

Eigene Aufstiegsspuren für Pistentourengeher*innen dienen der Sicherheit und entflechten die Skiläuferströme. Zur Beschilderung der Aufstiegsspuren und Lenkung der Pistentourengeher*innen wurde 2016 durch das Tiroler Pistentouren-Leitsystem eine landesweit einheitliche Beschilderung mit orangen „Pistentouren-Schildern“ entwickelt. Sie geben Informationen über die Schwierigkeit, die zurückzulegende Distanz und Höhenmeter und lassen auch Platz für das Logo des Pistenhalters oder Sponsors.

9. Hunde nicht auf Pisten mitnehmen.

Es gibt viele gute Gründe keine Hunde auf die Piste mitzunehmen - insbesondere, wenn einem das Wohl des eigenen Vierbeiners am Herzen liegt!

  • Sturzgefahr für Abfahrer*innen. Freilaufende Hunde sind ein unerwartetes und meist unkalkulierbares Hindernis auf der Piste. Kollisionen und Stürze aufgrund wilder Ausweichmanöver sind vorprogrammiert.
  • Hundeleinen machen es meist nicht besser. Lange Hundeleinen sind auf einer Piste natürlich Tabu - Stichwort "Stolperdraht". Der Umgang mit einer kurzen Leine braucht jedoch sehr viel Übung. Besonders bei der Abfahrt können die eigenen scharfen Skikanten den Hundebeinen bedrohlich nahekommen.
  • Hund kann sich erschrecken. Laut, schnell und nah am Hund vorbeicarvende Abfahrer*innen können leicht zu einer reflexartigen Verteidigungsreaktion des Hundes führen...
  • Mensch kann sich erschrecken. Nicht jede/r liebt Hunde. Viele Menschen haben Angst und haben daher besonders wenig Verständnis für "Pistenhunde". Das führt unweigerlich zu Konflikten.
  • Hohe Belastung für Hundegelenke. Selber gleitet man dank Ski oder Snowboard gelenksschonend ins Tal. Das Gegenteil gilt für den vierbeinigen Begleiter: Er muss regelrecht in Falllinie abwärts "galoppieren" um nicht den Anschluss zu verlieren - und das über viele Hundert Höhenmeter!

10. Ausgewiesene Parkplätze benützen.

Ausschließlich auf ausgewiesenen Parkplätzen parken und allfällige Parkgebühren entrichten.

11. Die FIS Regeln

FIS-Regeln

  • Rücksicht nehmen: Skifahrer*innen müssen sich stets so verhalten, dass niemand gefährdet oder geschädigt wird.
  • Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise: Skifahrer*innen müssen auf Sicht fahren. Zudem müssen sie die Geschwindigkeit und Fahrweise dem individuellen Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen.
  • Wahl der Fahrspur: Von hinten kommende Skifahrer*innen müssen die Fahrspur so wählen, dass vor ihnen fahrende Skifahrer*innen nicht gefährdet werden.
  • Überholen: Überholt werden darf von oben oder unten, von rechts oder links, aber immer nur mit einem Abstand, der die überholten Skifahrer*innen in ihren Bewegungen genügend Raum lässt.
  • Einfahren, Anfahren und hangaufwärts Fahren: Alle Skifahrer*innen, die in eine Abfahrt einfahren, nach einem Halt wieder anfahren oder hangaufwärts schwingen/fahren wollen, müssen sich nach oben und unten vergewissern, dass dies ohne Gefahr für sich und andere getan werden kann.
  • Anhalten: Jeder Skifahrer muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer muss eine solche Stelle so schnell wie möglich freimachen.
  • Aufstieg und Abfahrt: Skifahrer*innen, die aufsteigen oder zu Fuß absteigen, müssen den Rand der Abfahrtsstrecke benutzen.
  • Beachten der Zeichen: Alle Skifahrer*innen müssen die Markierungen und die Signale beachten.
  • Verhalten bei Unfällen: Bei Unfällen ist jeder zur Hilfeleistung verpflichtet.
  • Ausweispflicht: Skifahrer*innen müssen im Falle eines Unfalles die Personalien angeben - ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht.

12. Schwierigkeitseinteilung Pistentouren

© TVB Wilder Kaiser

Leichte Pistentour

Bis 20 % (ca. 11°) Durchschnittssteigung im Längsprofil der Aufstiegsspur,
Bis 25 % (ca. 14°) Maximalsteigung im Längsprofil mit Ausnahme kurzer, geringfügig steilerer
Teilstücke,
Bis 50 % (ca. 27°) Hangneigung,
Alle Richtungsänderungen sind in Kurven leicht möglich.

© TVB Wilder Kaiser

Mittelschwierige Pistentour

Bis 30 % (ca. 17°) Durchschnittssteigung im Längsprofil der Aufstiegsspur,
Bis 40 % (ca. 22°) Maximalsteigung im Längsprofil,
Bis 70 % (ca. 35°) Hangneigung,
Die meisten Richtungsänderungen sind in Kurven möglich, an vereinzelten Stellen können einfache Spitzkehren erforderlich sein (Spitzkehrengelände = ab ca. 50 % / 27° Neigung).

© TVB Wilder Kaiser

Schwierige Pistentour

Die Werte übersteigen die der mittelschwierigen Pistentourenspur deutlich,
Aufstieg und Richtungsänderungen erfordern Kraft und gute Spitzkehrentechnik (Spitzkehrengelände = ab ca. 50 % / 27° Neigung).

13. Ausrüstung auf Pistentouren

Basisausrüstung

  • Rucksack: Volumen ca. 25 lt.
  • Tourenski, Felle, ggf. Harscheisen
  • Stöcke: Richtig eingesetzt, helfen Stöcke die Gelenke zu entlasten und unterstützen das Gleichgewicht. Achten Sie bei Teleskopstöcken auf eine verlässliche Verriegelung.
  • Schuhe: Skitouren-Schuhe
  • Kleidung: wind- und wasserdichte, atmungsaktive Jacke, Isolationsjacke, Fleece/SoftshellJacke, Mütze und Handschuhe, Funktions-Unterwäsche, Wechselwäsche
  • Sonnenschutz: hochwertige Sonnenbrille, Skibrille, Kopfbedeckung, Sonnencreme (Schutzfaktor ≥30), Lippenschutz
  • Getränke und Verpflegung: mind. 1 Liter Wasser/Tee, Frucht-/Müsliriegel, Studentenfutter oder einfach, was gut schmeckt
  • Kartenmaterial: GPX-Track, Karte, Tourenbeschreibung und Informationsmaterial
  • Mobiltelefon: Auf ausreichende Akkuladung achten (Notfall)
  • Biwaksack & Stirnlampe
  • Erste-Hilfe-Set: inkl. Alu-Rettungsdecke und Blasenpflaster
  • Helm
  • Dokumente: Ausweis, Versicherungskarte, Bargeld

Sicher auf Skitouren im Gelände

1. Gesund und fit in die Berge

Skitouren sind Ausdauersport. Die wertvollen Belastungsreize für Herz, Kreislauf und Muskeln setzen Gesundheit und eine ehrliche Selbsteinschätzung voraus. Vermeiden Sie Zeitdruck und wählen Sie das Tempo so, dass niemand in Ihrer Gruppe außer Atem kommt. Achten Sie auf Kraftreserven für die Abfahrt.

2. Sorgfältige Tourenplanung

Karten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Routenverlauf, Länge, Höhendifferenz und die aktuellen Verhältnisse. Besondere Beachtung verdient der Wetterbericht, da Kälte, Wind und schlechte Sicht das Unfallrisiko stark erhöhen. Planen Sie auch Alternativrouten. Informieren Sie sich über nationale Bergrettungs-Notrufnummern (Euro-Notruf 112).

Mögliche alpine Gefahren sind Wettersturz, Schneefall, Wind, Lawinen, Nebel, Eis, Sonneneinstrahlung (tageszeitliche Erwärmung kann die Lawinengefahr erhöhen). Unterschiedliche Witterungsverhältnisse verändern das Gelände täglich. Aus diesem Grund liegt die Einschätzung einer gefahrlosen Begehung einzig in der Eigenverantwortung und im Ermessen jedes Einzelnen!

Checkliste Tourenplanung

  • Passende Auswahl des Tourenziels nach eigenem Können und Kondition sowie den aktuellen Schneeverhältnissen? (ehrliche Selbsteinschätzung – Physische und psychische Voraussetzungen)
  • Auseinandersetzung mit den Themen Orientierung und Lawinengefahr?
  • Beachtung der Wetterprognose und aktuellen Wetterverhältnissen
  • Kontrolle der Verhältnisse vor Ort
  • Zeitplanung! Frühzeitig aufbrechen – die Dämmerung setzt im Winter schon gegen 16.00 Uhr ein. Tageszeitliche Erwärmung beachten (Lawinengefahr steigt!)
  • Passende Ausrüstungswahl
  • Installation und Testlauf der Notruf-App "SOS-EU-Alp" auf Ihrem Smartphone
  • Abschluss einer Unfall- und Bergekostenversicherung

Empfehlung: Bergekostenversicherung

Rettungseinsätze in den Bergen sind nicht kostenlos! Durch eine rechtzeitig abgeschlossene Bergekostenversicherung (z.B. Reiseversicherung der Europäischen Reiserversicherung oder auch als Förderer der Tiroler Bergrettung, als Alpenvereins-Mitglied, über den ÖAMTC/ADAC oder Kreditkarten und private Unfallversicherungen) können Ihre Bergekosten bis zu der jeweils definierten Höhe von der Versicherung übernommen werden.

Achtung! Krankenkassen zahlen für die Rettung aus alpinen Notlagen nicht!

3. Vollständige Ausrüstung

Passen Sie Ihre Ausrüstung den winterlichen Verhältnissen und dem konkreten Tourenziel an. Standard-Ausrüstung für den Notfall sind Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS), Sonde und Schaufel, ebenso Erste-Hilfe-Paket, Biwaksack und Mobiltelefon. Ein Airbag-System erhöht die Überlebenschancen. Überprüfen Sie Ihre Ausrüstung vor dem Start und führen Sie ein Reparaturset mit.

Checkliste Ausrüstung

  • Rucksack: Volumen ca. 25 lt. - Empfehlung: Airbag-Rucksack
  • Schuhe: Skitouren-Schuhe
  • Kleidung: wind- und wasserdichte, atmungsaktive Jacke, Isolationsjacke, Fleece/Softshell-Jacke, Mütze und Handschuhe, Funktions-Unterwäsche, Wechselwäsche
  • Sonnenschutz: hochwertige Sonnenbrille, Skibrille, Kopfbedeckung, Sonnencreme (Schutzfaktor ≥30), Lippenschutz
  • Getränke und Verpflegung: mind. 1 bis max. 2 Liter Wasser/Tee, Frucht-/Müsliriegel, Studentenfutter oder einfach, was gut schmeckt
  • Kartenmaterial: GPX-Track, Karte, Tourenbeschreibung und Informationsmaterial
  • Mobiltelefon: Auf ausreichende Akkuladung achten (Notfall), ggf. Powerbank mitführen
  • Lawinenausrüstung: Je nach Tour im freien Gelände auch LVS-Gerät, Sonde und Schaufel
  • Biwaksack & Stirnlampe
  • Erste-Hilfe Paket: inkl. Blasenpflaster und Alu-Rettungsdecke
  • Helm
  • Dokumente: Ausweis, Versicherungskarte, Bargeld
  • Wanderstöcke: Richtig eingesetzt, helfen Stöcke die Gelenke zu entlasten und unterstützen das Gleichgewicht. Unser natürliches Gleich-gewichts- und Koordinationsvermögen wird allerdings negativ beeinflusst. Achten Sie bei Teleskopstöcken auf eine verlässliche Verriegelung.

4. Lawinenlage

Informieren Sie sich vor Ihrer Tour eingehend über die Lawinengefahr: Wie? Wo? Was? Achten Sie besonders auf Informationen zur Gefahrenstufe (1-5), zu den Gefahrenstellen (Wo ist es heute gefährlich?) und zu den Gefahrenmustern (Was ist heute die Hauptgefahr?).

Hier finden Sie alle Infos zu Lawinengefahrenstufen, Schneedeckenaufbau, Gefahrenmuster, Tendenzen, Alpinwetterbericht und vielem mehr.

5. Lawinenrisiko abwägen

Beim Erkennen der Lawinengefahr sind dem Menschen enge Grenzen gesetzt. Stütze deine Entscheidungen daher auf strategische Methoden der Risikoeinschätzung (Reduktionsmethoden) und lerne, Gefahrenzeichen im Gelände zu erkennen. Weiche Gefahrenstellen aus und kehre im Zweifelsfall um.

6. Pausen und Orientierung

Flüssigkeit, Energie und Pausen sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Heiße, isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher und Wärmespender. Orientieren Sie sich laufend („ich weiß, wo ich bin“) und beurteilen Sie vorhandene Spuren kritisch.

7. Abstände einhalten

Abstände dienen der Entlastung der Schneedecke und der Schadensbegrenzung. Entlastungsabstände von 10 m beim Aufstieg in Steilhängen steigern zudem den Komfort bei Spitzkehren. Bei der Abfahrt sollten grundsätzlich Abstände von mindestens 30 m eingehalten und sehr steile Hänge einzeln befahren werden.

8. Stürze vermeiden

Stürze bei der Abfahrt sind die häufigste Unfallursache auf Skitouren. Für die Schneedecke bedeuten sie eine große Zusatzbelastung. Gute Skitechnik und eine dem Können angepasste Geschwindigkeit reduzieren das Risiko. Ein Skihelm schützt vor Kopfverletzungen. Achtung: Absturzgefahr bei gefrorener Schneedecke und im felsdurchsetzten Gelände!

9. Kleine Gruppen

Kleine Gruppen (bis 6 Personen) erhöhen die Sicherheit. Kommunikation mit anderen Wintersportlern und gegenseitige Rücksichtnahme verhindern gefährliche Situationen. In der Gruppe zusammen bleiben. Informieren Sie vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.

10. Natur respektieren

Die Berge bieten einen wertvollen Freiraum zum Bewegen in einzigartiger Wildnis. Genießen Sie diese Freiheit! Nehmen Sie Rücksicht auf Wildtiere, respektieren Sie Schutzgebiete und betreten Sie keine Aufforstungsflächen. Zur Anreise Fahrgemeinschaften bilden oder öffentliche Verkehrsmittel verwenden. Unterstütze Sie die alpinen Vereine in ihrem Bemühen, die Ursprünglichkeit der Bergwelt zu erhalten.

Rücksicht auf Wildtiere im Winter

Aufgrund der Nahrungsknappheit reduzieren Wildtiere im Winter ihren Stoffwechsel und können Energieverluste bei Störung schlecht bis gar nicht kompensieren. Daher gilt:

  • Dämmerung meiden (Zeit der Wildfütterung und Äsung) – Tour am besten ab 90 Minuten nach Sonnenaufgang und bis 90 Minuten vor Sonnenuntergang planen. Nachtwanderungen bzw. – abfahrten sollten tunlichst vermieden werden.
  • Wildfütterungen und Einstandsgebiete sollten großräumig (300 m) umgangen werden (Sperrgebiete beachten!).
  • Tiere nur aus großer Distanz beobachten, auf keinen Fall verfolgen.
  • Ruhig verhalten und nicht schreien.

Jungwald ist Schutzwald

Nur aus gesunden Jungbäumen wird ein kräftiger Wald, der uns vor Gefahren wie Lawinen, Muren oder Steinschlag schützt – Ski, Schneeschuhe und unachtsames Verhalten können junge Bäume stark schädigen. Daher gilt: Aufforstungen und Jungwald nicht betreten.

Hunde

Hunde werden von Wildtieren als Bedrohung wahrgenommen und gehören an die Leine – das verhindert zudem Probleme mit anderen Wintersportlern. Darüber hinaus bitten wir Sie, Gassi-Sackerl zu verwenden und diese nicht liegenzulassen, sondern in den nächsten Abfalleimer zu werfen.

Müll

Die Natur ist ein kostbares Gut! Müll hat in der Natur nichts zu suchen und gehört in die dafür vorgesehenen Abfalleimer! Nehmen Sie Ihre Abfälle daher bitte mit ins Tal – sie sind sonst beim nächsten Besuch immer noch da.

Wie lange liegt der Müll am Berg – Verrottungszeiten im Überblick

  • Bananenschale: 1–3 Jahre
  • Papiertaschentuch: 1–5 Jahre
  • Kaugummi: 5 Jahre
  • Zigarettenstummel: 2–7 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)
  • Blechdosen: 50–500 Jahre
  • Batterie: 100–1.000 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)
  • Plastikflasche: 100–5.000 Jahre
  • Plastiksack: 120–1.000 Jahre
  • Aludose: 400–600 Jahre
  • Babywindel, Damenbinde: 500–800 Jahre
  • Glasflasche: 4.000–50.000 Jahre – nicht messbar
  • Styropor: 6.000 Jahre – nicht messbar
Naturschutz
Naturschutz

Gemeinsam für die Natur am Wilden Kaiser

Wir setzen uns ein, um die wertvolle Naturlandschaft am Wilden Kaiser zu schützen, pflegen und zu erhalten.

Welche Maßnahmen wir ergreifen und welche Verhaltensregeln im Umgang mit der Natur eingehalten werden müssen, finden Sie auf dieser Seite.

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Müll
Die Natur ist ein kostbares Gut – darum bitte haltet die Berge sauber und lasst keine Abfälle zurück! Abfälle sind noch hier – auch wenn du schon lange weg bist!

Hunde
Bitte benutzen Sie die Gassi-Sackerl und werfen Sie diese in den nächsten Abfalleimer um eine Verschmutzung der Weideflächen und der Natur zu vermeiden. Helfen Sie mit die Natur sauber zu halten. Um Probleme mit anderen Wintersportlern wie Langläufern oder Schneeschuhwanderern zu vermeiden – bitte Hunde an die Leine nehmen!

Saubere Berge
Tipps vom ÖAV

Damit Sie stets eine wunderschöne Landschaft bei Ihren Skitouren genießen können, ist es wichtig, dass jeder einzelne von uns auf die Umwelt achtet.

Tipps
Berg- und Skiführer
Berg- und Skiführer

Ihre sicheren Begleiter im Gelände

Um Touren im Gebirge möglichst sicher und entspannt erleben zu können, sind eine fundierte Ausbildung, sowie jahrelange Erfahrung notwendig. Unsere staatlich geprüften Berg- und Skiführer begleiten Sie gerne auf Ihre individuelle Tour.

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Verhalten im Notfall

Was ist im Notfall zu tun?
Notruf wählen

140 - Alpinnotruf (Bergrettung)
112 - Europäischer Notruf
133 - Polizei
144 - Rettung

Mehr dazu
Was ist im Notfall zu tun?
Was ist im Notfall zu tun?

Die Sicherheit im Gebirge ist das A und O in den Bergen. Immer wieder werden Bergsportler von einem plötzlich entstehenden Gewitter oder sonstigen Naturgewalten überrascht oder verletzen sich und stehen spontan vor der Frage: "Wie lautet die Alpine Notrufnummer?“

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Sicherheitsschulungen

Ortovox Guide Book

Das Ortovox Guide Book wurde in Zusammenarbeit mit der Safety Academy, dem Verband Deutscher Berg- und Skiführer und Ortovox erstellt. Auf 40 Seiten erhalten Sie wichtiges Lawinen-Grundlagenwissen für Ihre sichere Ski- oder Freeridetour abseits der Piste.

Mehr Infos

Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen zur Sicherheit am Berg ausschließlich Empfehlungen des Tourismusverbandes Wilder Kaiser sind. Alle Angaben ohne Gewähr sowie Änderungen vorbehalten.

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