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Wenn sich der Kaiser von seiner wilden Seite zeigt

Tour de Tirol: Atem(be)raubendes Laufevent

von Lukas Krösslhuber Erstellt am 05. September 2018

für Outdoor-Begeisterte

Die Tour de Tirol gilt als eines der härtesten Lauf-Highlights und versetzt Söll von Anfang Oktober in einen sportlichen Ausnahmezustand. Wenn das Adrenalin spürbar wird, sich der Ehrgeiz mit der Ausdauer duelliert und das Publikum zu toben beginnt, dann ist dieser Lauf in vollem Gange. Jedes Jahr nehmen über 2.000 Sportbegeisterte und 500 Gesamtstarter aus über 23 Nationen teil. Warum nimmt man als Läufer diese Strapazen auf sich? Und mit welchen Specials begeistert Mitorganisator Gabriel Eder die Teilnehmer jedes Jahr aufs Neue? Wir haben für Euch nachgefragt.

Lauf-Eldorado am Wilden Kaiser

„Der Wilde Kaiser ist das perfekte Terrain für Läufer. Es gibt kaum eine so abwechslungsreiche und schöne Landschaft wie dort“, zeigt sich der regelmäßige Teilnehmer der Tour de Tirol Meex Reich sichtlich begeistert. Der ambitionierte Trailrunner nimmt jedes Jahr an mehreren Laufevents teil, aber der „Kaiser“ hat es ihm ganz besonders angetan. Nicht nur, weil es sich dabei sozusagen um seinen „Hausberg“ handelt, sondern vor allem, weil ihn die ursprünglichen Wege immer wieder aufs Neue fordern und faszinieren.

Doch die Tour de Tirol bietet auch für Zuseher etliche Highlights. „Damit Fans und Freunde die Athleten nicht nur im Start und Ziel anfeuern, gibt es auf den Bergen Zuschauerplätze, die bequem mit den Bergbahnen erreichbar sind. Das Hexenwasser in Söll ist etwa ein Geheimtipp, an dem Kilometer 34 und 42 vorbeiführen“, verrät uns der Söller Tourismusmanager Gabriel Eder, der das Laufevent gemeinsam mit JolSport organisiert und auf eine Sache besonders stolz ist: „Die österreichischen Meisterschaften im Trailmarathon werden heuer im Zuge des Kaisermarathons ausgetragen. Das freut uns sehr!“

© Peter von Felbert

Tour de Tirol - Woher kommt dieser Name?

„Ursprünglich verlief die Strecke durch drei Regionen, deshalb der Name. Aus organisatorischen Gründen und weil die Durchführung in einem Ort für Zuseher und folglich auch für Starter attraktiver ist, entschieden wir uns für Söll als alleinigen Austragungsort. Abwechslungsreiche Strecken vor der Tür und die perfekte Infrastruktur sprechen für sich.“, erklärt Gabriel. Teilnehmende Trailrunner erwartet ein weltweit einzigartiges Laufevent mit drei Bewerben, die entweder einzeln oder in Serie absolviert werden können. Die Härtesten der Harten nehmen den Dreitages-Kampf auf sich, Einsteiger schnuppern beim Söller Zehner und dem Pölventrail erste Runningluft.

© Peter von Felbert

Die Bewerbe im Überblick:

  • Söller Zehner: 10 km, 106 Höhenmeter
  • Kaisermarathon: 42 km, 2.345 Höhenmeter
  • Pölventrail: 23 km, 1.240 Höhenmeter

3 Läufe - 3 Herausforderungen

So abwechslungsreich die Strecken auch sind, eines ist garantiert: Jeder der 75 Kilometer fordert den Teilnehmern einiges ab. „Manchmal frage ich mich schon: Was tue ich mir da an?“, grinst Meex Reich, der beim Kaisermarathon mehr als nur einen schmerzhaften Krampf überstanden hat. Zwischen Erschöpfungsmomenten und Glücksgefühlen – das ist es, was dieses Laufevent ausmacht. „Und das Feeling, wenn man es dann geschafft hat, ist unbeschreiblich“, weiß Meex. Aber bevor man die finale Ziellinie überschreitet, warten drei fordernde Etappen.

© Stinn

Die Belohnung wartet im Ziel

Es wird geklatscht, gejubelt und geschrien: Wenn am Sonntag die ersten Läufer das Ziel – und dieses Mal das endgültige Ziel – erreichen, herrscht in ganz Söll der Ausnahmezustand. Mit den letzten Laufschritten über die Ziellinie verwandelt sich so manches schmerzverzerrte Gesicht in den Ausdruck reinster Freude und Erleichterung. Und womit könnten die insgesamt 75 zurückgelegten Kilometer besser belohnt werden als mit kulinarischen Köstlichkeiten und kühlen Getränken im Festzelt? Auch die einheimischen Gastronomen stellen an diesem Wochenende ihre Ausdauer unter Beweis und produzieren einen ca. 24 Meter langen Apfelstrudel für die glücklichen Teilnehmer.

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Lukas Krösslhuber

Lukas liebt lange Wochenenden, in denen er mit dem Mountainbike oder den Tourenski eine neue Ecke der Ostalpen erkunden kann. Zumindest war das vor den Kindern so. Jetzt ist er mit seiner Familie öfter an den Seen und Bergerlebniswelten der Region zu finden. Da sollte er als Geschäftsführer des Tourismusverbandes Wilder Kaiser ja auch mitreden können.

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