© Felbert/Reiter
9 Gründe für Ferien im Kaiserreich der Alpen

Das müssen Familien am Wilden Kaiser unbedingt erleben

von Hannah Blazejewski Erstellt am 29. Juli 2020

für Sommermenschen für Familienmenschen

Auch wenn im Sommer 2020 so manches ganz anders ist, als wir es bisher kannten: Der Wilder Kaiser steht felsenfest da und auch am vielfältigen Programm, das man in der Region als Familie genießen kann, hat sich zum Glück nichts verändert. Im Gegenteil: So manche Attraktion - wie etwa das Kaiserkino am Astberg in Going - ist neu dazu gekommen. Was die Highlights für mich, meine beiden Söhne und meinen Mann in einer Woche am Wilden Kaiser waren, lest ihr hier.

1. Mit dem Sessellift ins Kino

© Bergbahnen Ellmau-Going

Noch nie ins Kino geschwebt? Dann wird’s aber höchste Zeit für dieses ganz besondere Familienerlebnis. In Going bringt die Astberg-Bahn kleine und große Stars und Sternchen ins neue Kaiserkino. Eigentlich fehlt nur noch der rote Teppich. Aber den kann man sich auch einfach vorstellen. Schwer fällt das bei dieser Kulisse nicht. Am Wilden Kaiser wird die Natur zum Kino. Über die grünen Wipfel am Astberg hinweg bietet das Kaiserkino atemberaubende Ausblicke auf die Zinnen des Kaisergebirges. Wie Watte schmiegen sich heute weiße Wolken an das Gebirgsmassiv. Auf mehrere Plateaus unterhalb des Astbergsees, die wie die Ränge im Kino angelegt sind, verteilen sich bequeme Holzliegen. Von hier aus hat man einen fabelhaften Blick auf die in Watte gepackten Felsen. „Hier bleibe ich erstmal“, sagt der Junge mit den blonden Haaren und dem Ringel-Shirt. Er hat sich noch eine der Liegen gesichert und packt einen Müsliriegel aus. Das Kaiserkino ist nicht nur der perfekte Drehort für den eigenen Urlaubsfilm, sondern auch für Träumereien, zum Ausruhen oder eben zum Jausen.

2. Im Sattel zur Alm

© Mathäus Gartner

Wer schon mal auf dem Astberg ist, kann auch gleich die Pony Alm besuchen. Nur ein paar Meter von der Gipfelstation der Astbergbahn entfernt, liegt die Koppel der Vierbeiner. Hier warten auch Mambo und Emily auf kleine Pferdefreunde. Die Ponys sind schon gesattelt, als die Kinder auf die Weide kommen. Zutraulich schnuppert Emily mit ihren samtigen Nüstern an den Kinderhänden. Nach einer kurzen Einweisung durch die Mitarbeiter der Pony Alm steigen die Kinder in die Sättel. Schaukelnd geht es über den Ponytrail den Berg hoch. Während die Eltern Emily und Mambo den Fußweg entlang führen, lassen sich die kleinen Pferdefreunde die Beine baumeln. Noch eine Kurve und dann bietet der Photopoint mit überdimensionalem Hufeisen und Ausblick auf die Bergwelt eine gute Gelegenheit, die Kamera auszupacken. Die gutmütigen Ponys halten still, die kleinen Reiter strahlen stolz in die Linse. Am Ende des Trails nehmen die Mitarbeiter der Pony Alm Mambo und Emily wieder in Empfang. Zum Abschied gibt es noch ein paar Streicheleinheiten, aber am liebsten würden sich die Kinder eigentlich noch einmal in die Sättel schwingen.

3. Beim Wandern punkten

© TVB Wilder Kaiser

Wer sich lieber von den eigenen Füßen tragen lässt, sollte sich einen Wanderpass sichern. Für kleine und große Punktsammler und Trophäen-Jäger ist das Stempelbuch ein echtes Muss. Fleiß, Kondition und Anstrengung werden am Wilden Kaiser nämlich belohnt. Für ganz besonders emsige Wanderer gibt es sogar Gold. Um sich am Ende die goldene Wandernadel oder die Bergwelt Wandermedaille zu sichern, sollte man aber gut zu Fuß sein. Gut geplant ist dabei halb gewonnen. Eine Tour oberhalb des Hintersteiner Sees in Scheffau bringt zum Beispiel stolze 500 Wanderpunkte. Beim Start am Seestüberl direkt am Seeufer kann man 50 Punkte einheimsen. So einfach lassen sich die übrigen 450 Punkte allerdings nicht mehr ergattern. Teils über Wurzelwege und schmale Pfade geht es den Berg hoch bis zur Stöfflhütte auf 1148 Metern. Dafür werden die Wanderer mit 150 Punkten und einen hübschen Stempel fürs Heft belohnt. Die Walleralm und weitere 150 Punkte sind von dort aus schnell erreicht. Mit einem Abstecher zum Gipfelkreuz führt der Weg weiter zur Kafmaalm. Auch dort erstempeln sich fleißige Wanderer 150 Punkte. Jetzt geht es nur noch bergab. Wer zügig geht, hat den See in 45 Minuten erreicht und erhascht dabei immer wieder zauberhafte Ausblicke auf das Gewässer. Viele Stempelstellen lassen sich aber auch einfacher und weniger anstrengend zu Fuß erreichen — damit auch kleine Wanderfreunde richtig punkten können. Eine bronzene Wandernadel gibt’s für Kinder bereits ab 500 Punkte, die Wandermedaille für 1500 Punkte. Erwachsene benötigen jeweils die doppelte Anzahl.

4. Im Grünen planschen

© Hannah Blazejewski

Nach einer anstrengenden Bergtour haben sich Gipfelstürmer eine Erfrischung verdient. Auch dazu bietet sich der Hintersteiner See an. So schön badet es sich nicht oft in den Alpen: Wie ein wertvoller Smaragd glitzert der See oberhalb von Scheffau in der Sonne. Das Gewässer auf einer Seehöhe von 883 Metern gilt als eines der schönsten und saubersten Tirols. Am Ufer des grün schimmernde Gebirgssees liegt ein Strandbad. Hier kann man die Füße ins kristallklare Wasser sinken lassen oder gleich abtauchen. Erfrischung ist dabei garantiert, denn der See wird von unterirdischen Quellen gespeist und ist sogar im Hochsommer herrlich kühl. Die Parkplätze am See sind begrenzt, deshalb empfiehlt sich die Anreise mit dem Wanderbus.
Badevergnügen vor kaiserlicher Kulisse bietet auch der Ahornsee in Söll. Mehrere Stege, Sprungturm und ein Beachvolleyballplatz sorgen für einen kurzweiligen Besuch. Auf der grünen Liegewiese lässt es sich wunderbar entspannen. Übrigens sorgt der Badesee nicht nur im Sommer für Freizeitvergnügen: Im Winter dient das Gewässer im Tal als Speicherteich zur Schneeerzeugung am Berg.

5. Mit Ellmi zaubern

© Hannah Blazejewski

Hoch oben auf dem Hartkaiser in Ellmau erwartet kleine und große Abenteurer Ellmi’s Zauberwelt. Umrahmt vom Panorama der Tiroler Alpen geht es auf 1550 Metern auf eine spannende Reise durch eine Welt voll Mythen und Zauberei. Der Zauberwelt-Rundweg leitet die Entdecker unweit der Hartkaiser-Bergstation in den Zauberwald. Bei zahlreichen Stationen zum Rätseln, Klettern und Spielen kommt auch bei kleinen Wandermuffeln garantiert keine Langeweile auf. Mit Faltplan und Stickerpass bewaffnet, lernen Kinder den zauberhaften Frosch Ellmi, seine Geschichte und seine Freunde kennen. Auf der Suche nach der Lösung von Elli’s Rätsel erleben die Abenteurer so einige Überraschungen. Wer die richtige Lösung findet und alle Aufkleber richtig platziert, kann sich am Ende sogar über eine tolle Belohnung freuen…

6. Im Wald baden

© Julia Mücke

Dass der Wald am Wilden Kaiser nach Marzipan riecht und nach Zitronen schmeckt, ist hingegen kein Märchen. Wer den Wald mit allen Sinnen erfahren möchte, sollte unbedingt eine Auszeit zwischen Fichten, Tannen und Ahornbäumen nehmen. Besonders kurzweilig und entspannend geht das beim Waldbaden mit Sabrina Brandauer. Die ausgebildete Wanderführerin steuert dazu den Hang in der Nähe des Kneippwegs von Scheffau an. Unterdessen erzählt die Tirolerin allerhand Wissenswertes über den Wald. Dass Tannenzapfen nach oben wachsen etwa, die von Fichten nach unten und wo man den seltenen Schachtelhalm findet. Das Ziel der Waldbader ist erreicht und nun heißt es Innehalten: Den Wald hören, sehen, riechen, schmecken und fühlen. Mit verbundenen Augen und nackten Füßen geht es über Moos und Zweige, über Nadeln und Laub. Das macht auch den kleinen Urlaubern Spass, die sich quietschend durch den Wald führen lassen. Ihrer Fantasie freien Lauf können Kinder beim Bauen eines Walddomizils lassen. Dazu sucht sich jede Familie ein schönes Plätzchen und malt sich anhand der natürlichen Gegebenheiten ein imaginäres Ferienhaus aus. Dabei werden tiefhängende Zweige zu Himmelbetten, hohle Baumstümpfe zum Plumpsklo und Wurzelhöhlen zu kühlen Speisekammern. „Das riecht wie Marzipan“, sagt eine Teilnehmerin, als Sabrina Brandauer später eine Eschenknospe zwischen den Fingern zerreibt. Fichtentriebe überraschen die Urlauber bei der Geschmacksprobe mit säuerlichem Zitronenaroma. Ob man den Geschmack des Waldes nun mag oder nicht: Nach dem Waldbaden sind die Füße dreckig, die Haare zerzaust und die Augen leuchten.

7. Golfluft schnuppern

© Felbert/Reiter

Popo raus, Rücken gerade, Hände am Griff richtig positionieren: Jetzt ist volle Konzentration gefragt, um den kleinen, gelben Ball richtig zu erwischen. Eine der wohl schönsten Kulissen der Alpen zum Abschlagen bietet der Golfclub Wilder Kaiser in Ellmau. Die Sonne taucht das Gebirgsmassiv in ein goldenes Licht, das Grün liegt dem Wilden Kaiser wie ein dicker Teppich zu Füßen. Alleine schon des Anblicks wegen sollten Feriengäste dem Clubgelände einen Besuch abstatten. Seit 20 Jahren lockt der 27-Loch-Platz Golfer an den Wilden Kaiser, regelmäßig auch zum Schnuppernachmittag. Hannes Recheis, Leiter der Golfakademie, zeigt den Golf-Neulingen, wie man es richtig macht. Vom perfekten Abschlag sind die kleinen und großen Teilnehmer noch ganz weit entfernt. Aber die ersten, gelben Bälle auf dem Übungsgelände fliegen zumindest schon einmal in die richtige Richtung.

8. Die Klamm erobern

© Daniel Reiter / Peter von Felbert

Eine ideale Tour für heiße Tage führt durch die kühle Rehbachklamm in Scheffau. Über schmale Pfade und unzählige Brücken geht es durch die Rehbachschlucht immer leicht bergauf. Während die Kinder vorweg flitzen, neue Stege und Aussichtspunkte entdecken, ist das rauschende Wasser bei diesem Ausflug stetiger Begleiter. Immer am Wildbach entlang, vorbei an kleinen Wasserfällen, über Felsnasen und -stufen, wird der Waldweg immer steiler. Schließlich führt die Strecke zu einem Bergbaustollen aus dem 16. Jahrhundert. Ein Blick in den beleuchteten Stollen lohnt sich und ist gerade für kleine Entdecker ein guter Anreiz für den Aufstieg. Wer noch Energie hat, kann dem Weg weiter bis zur urigen Hinterschießlingalm auf über 1000 Metern folgen. Dort belohnen nicht nur Jause und Ausblick für die Anstrengung, sondern auch tierische Bewohner: Die flauschigen Alpakas mit ihren sanften Augen können die Wanderer hier aus nächster Nähe betrachten.

9. Mit dem Kaiser spielen

© Christian Kapfinger

In die Pedale, fertig, los! Schnell haben sich Max und Ben in die Sitze der großen Go-Karts geschwungen und drehen ihre Runden über den Gipfel-Spielplatz am Brandstadl. Ein kaiserliches Vergnügen für Familien wartet direkt an der Bergstation Brandstadl in Scheffau. In der KaiserWelt locken unzählige Spielmöglichkeiten kleine Besucher wie Max und Ben an. Nachdem sich die Jungs mit den Fahrzeugen ausgetobt haben, rennen sie durch ein großes Burgtor und stehen mitten im schattigen Wald. Der unmittelbar an den Gipfel-Spielplatz angrenzende Kaiserwald punktet mit Seilbahnen, Baumhäusern und Geschicklichkeitsstationen. Umrunden lässt sich das Gelände ganz bequem über den Kaiserrundweg.

Hannah Blazejewski

In der Metropole Berlin geboren und auf dem Land aufgewachsen hat Hannah mit ihrer Familie in der Nähe von Düsseldorf ein Zuhause gefunden. Nach vielen Jahren als Redakteurin bei Deutschlands größter Regionalzeitung, schreibt sie heute freiberuflich überwiegend für Magazine, Verbände und Unternehmen im Bergischen Land. Wann immer ihr Job und der Alltagstrubel einer vierköpfigen Familie es zulassen, zieht es sie raus in die Natur. In den Ferien mit Vorliebe in die Berge. Wo sonst kann man so schön aktiv entspannen? Die Füße einfach mal machen lassen, hochlaufen, um dabei runterzukommen. Seit ihrem ersten Aufenthalt in Ellmau ist sie völlig „verkaisert“.

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