© Manuel Bialucha
Unsere "Stars der 2. Reihe"

Wohin, wenn's eng wird?

von Theresa Aigner Erstellt am 06. August 2020

für Genießer*innen für Naturfreund*innen für Familienmenschen

Wenn die Sonne scheint, dann wollen alle auf den Berg. Wenn es richtig heiß wird, wollen alle ans Wasser. Wenn nach der Wanderung der Magen knurrt, dann wollen alle ins Restaurant bzw. in die Hütte. Gerade in Zeiten wo ein bisschen mehr Abstand nicht schadet, kann das manchmal zu Auslastungsspitzen, Platzproblemen und im schlimmsten Fall zu Enttäuschung führen, weil man keinen Platz im Lieblingsrestaurant mehr bekommt. Hier ein paar Tipps für Orte, Lokale, Aktivitäten oder schlichtweg eine „antizyklische“ Planung – um die besten Chancen auf Ruhe und Platz vorzufinden.

Wandern? Zur richtigen Zeit!

Schöner geht's nicht: Die Sonnenaufgangstour

© Peter von Felbert

Klar, am schönsten ist es am Berg wenn die Sonne scheint – das sehen aber leider alle so, weswegen an Sonnentagen besonders viel los ist und man oft gar nicht mehr das vorfindet, weswegen man sich eigentlich auf den schweißtreibenden Weg gemacht hat: Die Ruhe, die Weitläufigkeit und die Stille der Natur. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu entschärfen, wäre: Einfach früher als alle andere starten! Hat man sich erst mal in der Dunkelheit aus dem Bett gequält, hat man die „Schlüsselstelle“ der Sonnenaufgangstour (wird auch geführt angeboten!) ja quasi schon gemeistert – nachdem man sich dann noch Gewand angezogen und die Stirnlampe aufgesetzt hat, geht’s im wahrsten Sinne des Wortes nur mehr bergauf. Und wenn sich um 8.00 Uhr unten im Tal der Rest der Welt die Bergschuhe anzieht, steht der frühe Vogel schon am Gipfel oder sitzt beim „Frühstück am Berg“ bei einer der 35 Hütten, die morgens ihre hausgemachten Schmankerl anbieten. Tipp am Rande: Wenn es heiß ist, sollte man ohnehin nicht in der Mittagshitze unterwegs sein - ein früher Start ist also immer empfehlenswert.

Langschläfer-Variante: Sonnenuntergangstour

© Manuel Bialucha

Die Alternative für alle Langschläfer: Extra spät starten! Natürlich geht sich dann keine große Gipfeltour mehr aus und auch was das Wetter betrifft, muss man mit späteren Touren vorsichtig sein – bei labiler Wetterlage holt einen im Hochsommer sonst schnell das Gewitter ein. Eine kleine Genusswanderung oder ein schneller Lauf auf eine nicht allzu hoch gelegene Alm, macht an langen Sommertagen aber auch am späten Nachmittag noch Sinn: Das kühle Getränk danach schmeckt auch zur Abendstunde gut und wenn man auch noch eine Hütte mit der richtigen Exposition/Höhe wählt, hat man im Sommer schon bis 21 Uhr Sonne bzw. auch spät noch genug Licht, um zurück ins Tal zu kommen. (Sicherheitshalber eine Stirnlampe im Rucksack zu haben, schadet bei so einer Unternehmung auch keinesfalls...)

Am Wasser erfrischen? Es muss nicht immer der See sein!

Ja, der Hintersteinersee ist ein wahres Naturjuwel und möglicherweise der schönste und erfrischendste See in Tirol. Spätestens, seit er vom ORF im Rahmen von „9 Schätze 9 Plätze“ zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde, hat er auch weit über Bundeslandgrenzen hinaus Bekanntheit erlangt. Dass es an schönen Tagen nicht nur im Strandbad eng werden kann, sondern vor allem die begrenzte Anzahl an Parkplätzen schnell vergeben ist, ist nicht verwunderlich. Daher ein paar Tipps, wie man dieses Problem umgeht.

Ab in die Klamm!

© Daniel Reiter / Peter von Felbert

Die einfachste Variante: Erst gar nicht den See als Tagesziel auswählen. Eine wunderbare Alternative für Familien die eine kühle Wanderung am Wasser machen wollen, ist die Rehbachklamm, die genauso wie der Hintersteinersee in Scheffau liegt. Start ist im Dorfzentrum, der Waldweg verläuft entlang eines Wildbaches über Brücken und Stege, vorbei an kleinen Wasserfällen. Zu besichtigen gibt’s auch noch was: Einen Bergbaustollen aus dem 16. Jahrhundert! Und keine Sorge, auch für die Einkehr ist gesorgt: Am Ende dieser Wanderung wartet die wunderschöne Hinterschießlingalm auf euch.

Tipp in Ellmau: Die Spatlahnerklamm
Wer sich in Ellmau erfrischen will, wenn das Kaiserbad schon ausgelastet ist, dem sei eine Wanderung durch die Spatlahnerklamm, entlang des Ellmauer Hausbachs empfohlen! Auf dem neuen Wanderweg, der von Ellmau hinauf zur Wochenbrunneralm führt, ladet der rauschende Bach dazu ein, ein Päuschen einzulegen und die Füße im Wasser zu kühlen.

Ein Bad im Wald...

© Julia Mücke

Man kann aber nicht nur im Wasser baden – schon mal was von Waldbaden gehört? Auch das bietet sich an heißen Tagen in Scheffau an. Gemeinsam mit unserer Waldfee Sabrina lernt ihr, wie man den Wald als Erholungsort und Spielplatz für alles Sinne nutzen kann. Immer am Mittwoch gibt’s die Gelegenheit dabei zu sein!

Wenn schon See, dann bitte mit dem Bus!

© Mathäus Gartner

Natürlich wollen wir niemand den Hintersteinersee vorenthalten, daher noch 2 Tipps, wie man den See sehen und dabei nicht nur die eigenen Nerven, sondern auch die Natur schonen kann: Einfach mit dem Wanderbus von Scheffau aus hinauf zum See fahren! Damit entfällt die mühsame (und evtl. aussichtslose) Parkplatzsuche – Natur, See und Tiere danken es euch ebenso. Das gleiche gilt natürlich für alle, die mit dem (E-)Bike fahren. Und: Wer den See in Ruhe genießen will, tut das am besten auch zu den Randzeiten – also entweder ganz früh oder im Licht der letzten Sonnenstrahlen.

Hütte voll? Kein Problem!

Wochenbrunneralm, Gaudeamushütte und Gruttenhütte kennt jeder. Und das völlig zurecht, stehen sie doch in der ersten Reihe, mittendrin im Wilden Kaiser und bestechen neben hervorragendem Essen noch mit einer atemberaubenden Kulisse. An schönen Tagen kann es dort manchmal schon schwierig werden, ein Platzerl zu ergattern – daher hier ein paar Alternativ-Vorschläge:

Kennt ihr schon die Haflingertränke?

© Haflingertränke Familie Sojer

Wie wär‘s mit einem Besuch bei der Haflingertränke im Ellmauer Ortsteil Lechen? Von Mittwoch bis Sonntag kann man dort ebenfalls vor der Kulisse des Wilden Kaisers, frische Bergluft und kulinarische Highlights genießen. Damit nicht genug: Kinder dürfen sich nicht nur auf den Spielplatz freuen, sondern auch auf Mini-Ponys! Und noch ein Tipp für Tierfans, denen das noch nicht reicht: Ganz in der Nähe von der Haflingertränke befindet sich der Koglhof, wo Ruth mit ihren 35 Lamas lebt. Immer Dienstags bietet sie geführte Lama-Wanderungen an (Achtung, diese sind schnell ausgebucht!), aber man kann sich auch individuell bei Ruth für eine Wanderung oder einen Besuch am Koglhof anmelden, dann kann man auch die Lamas mit genügend Platz und Ruhe ausführen.

Golfen? Klein aber fein!

Am Anfang war der Mühlberghof

Wusstet ihr, dass die „Wurzeln“ des Golfspielens in Ellmau am Mühlberghof liegen? Im Jahr 1990 wurde dort eine 9-Loch-Übungsanlage gebaut – auf dem sich bis heute Geübte wie Neueinsteiger, die ihr kurzes Spiel verbessern wollen, zum trainieren einfinden. Schräglagen, Wasserhindernisse und nicht zuletzt der nahe gelegene Wald verlangen ein präzises Spiel, um einen guten Score zu erreichen.

Aber nicht nur die sportlichen Möglichkeiten sprechen für den 9-Loch-Platz – es lohnt sich auch für ein Mittagessen zum Mühlberghof zu schauen: Dort erwartet euch ein schattiges Restaurant mit guter, leichter Küche – die perfekte Wahl an heißen Tagen.

Spielplätze mit Schatten und Aussicht

Spielplatz im Kapellenpark

© TVB Wilder Kaiser

Apropos gute Wahl an heißen Tagen: Wer in Ellmau durch den Ort schlendert, sich ein Eis gönnt und dieses gerne abseits jeden Trubels im Schatten genießen möchte, dem bzw. der sei der Kapellenpark empfohlen. Insbesondere mit Kindern bietet sich der Park unterhalb der prägnanten, weißen Kapelle mit dem neuen Spielplatz als „Hitze-Zuflucht“ an. Während die Kinder im „Wilder Kaiser“-Spielhaus Schatten und Unterhaltung finden, können die Eltern im Schatten der Bäume eine kleine Verschnaufpause einlegen. Natürlich alles bei bester Aussicht auf das direkt gegenüberliegende Massiv des Wilden Kaisers.

Auf geht's zur Goaßhitt'n in Söll!

Aber nicht nur in Ellmau, auch anderswo gibt es tolle Spielplätze, die auch an schönen Tagen noch Platz bieten. Etwa der Kinderspielplatz beim Hotel Berghof bzw. bei der Goaßhitt’n in Söll: Von Trampolinen über Schaukeln bis hin zu Klettermöglichkeiten gibt es dort alles, was das Kinderherz begehrt – sogar einen Streichelzoo und auf Anfrage Ponyreiten! Dass man kein Hotel-Gast sein muss, um dort einen schönen Nachmittag mit der Familie zu verbringen, ist vielen nicht bewusst – daher ein guter Tipp abseits der bekannten Pfade.

Auf Moor-Expedition in Going

© Roland Defrancesco

Auf bekannten Erlebnispfaden geht’s wiederum in Going durchs „Moor & more“ – und dort macht das absolut Sinn, denn sonst würde man all die wissenswerten Fakten über das vor 10.000 Jahren entstandene Hochmoor verpassen! Lustige Spielstationen in Verbindung mit Rätselfragen und Informationen machen den Wandertag für Groß und Klein interessant. Wer wirklich ALLES über das Moor wissen will, nimmt am besten an einer geführten Familienwanderung teil, die immer Donnerstags stattfindet und mit der GästeCard kostenlos ist! (Anmeldung erforderlich)

Auf Nahrungssuche?

Wohnraum Ellmau

Wer in der Region auf Urlaub ist, geht wahrscheinlich nicht zielstrebig auf den „Wohnraum“ in Ellmau zu – Interieur-Shopping steht meistens eher im Heimatort am Programm, allein schon wegen dem Transport. In dem Fall ist das aber ein Fehler, denn einerseits gibt’s im Wohnraum auch allerhand entzückende Stücke für Zuhause, die ganz leicht noch im Koffer Platz finden und andererseits auch kulinarische Highlights. Neben einem spannenden Weinregal, wird dort Essen zubereitet, das nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch an heißen Tagen zu Mittag leicht genießbar ist, wie etwa die köstlichen Salatbowls.

Restaurant Alexandra in Going

In Going empfiehlt sich ein Besuch im Restaurant Alexandra - darauf, dass das Essen hier unfassbar köstlich ist, schwört die gesamte Region und obendrein hat man hier Mittags oft bessere Chancen einen Platz zu finden, als in den Häusern, die direkt an der "Hauptstraße" in Going liegen. In diesem Sinne: Mahlzeit!

Theresa Aigner

Als gelernte Journalistin freut sich die nunmehrige Presse-Verantwortliche der Region Wilder Kaiser immer, wenn sie einen Beitrag für unseren Blog gestalten darf. Egal ob Bergsport, Kulinarik, Politik oder Kultur – diese Frau hat zu jedem Thema tausend Fragen und stellt sie schon mal in einer Geschwindigkeit, dass ihren Gesprächspartner*innen hören und sehen vergeht. Nur gut, dass Theresa die vielen Gespräche mit interessanten Menschen aus der Region am liebsten schriftlich dokumentiert – und hier genug Platz zum Teilen hat.

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