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Rezept für die Spezialität aus dem Tiroler Unterland

Brodakrapfen selber machen

von Claudia Bichler Erstellt am 04. Dezember 2020

für Genießer*innen für Selbermacher*innen

In meiner Kindheit waren sie meine Leibspeise – die Brodakrapfen! Einmal pro Monat hat meine Großmutter uns mit dieser regionalen Spezialität verwöhnt. Es war ein kulinarischer Hochgenuss und ich konnte von diesen Krapfen einfach nie genug bekommen. Das Rezept habe ich natürlich gut aufbewahrt und teile es am Wilder Kaiser Blog exklusiv mit allen, die gerne einmal selbst Brodakrapfen zubereiten wollen. Ich freue mich, euch heute diese Köstlichkeit aus dem Tiroler Unterland schmackhaft zu machen. In diesem Sinne: Gutes Gelingen & Mahlzeit! (Das Rezept ist für 4 Portionen - also 20 Stück!)

Und für alle, die nicht aus dem Tiroler Unterland kommen, noch eine kurze Begriffserläuterung:

Was ist eigentlich Brodakas? Der Brodakas ist ein Sauermilchkäse und eine typische regionale Spezialität aus dem Brixental.

Was sind eigentlich Krapfen? Krapfen sind kleine, runde, gefüllte, in Fett schwimmend gebackene Gebäckstücke. Brodakrapfen haben jedoch die Form eines Halbmondes.

Der Teig

  • 250 Gramm Roggenmehl
  • 250 Gramm Weizenmehl
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • 60 Gramm Butter
  • 1/4 Liter heißes Wasser

Zubereitung: Roggen und Weizenmehl mit den Gewürzen vermengen. Die Butter zerlassen und mit heißem Wasser vermischen. Anschließend ins Mehl gießen und zu einem festen Teig verkneten (Teig ist ganz warm). Diesen zugedeckt ca. 1 Stunde rasten lassen.

Die Füllung

  • 500 Gramm bröseliger Topfen
  • 250 Gramm Brodakas (alternativ Graukäse oder würziger Bergkäse)
  • 1 Zwiebel
  • 2 EL Schnittlauch, fein geschnitten
  • Salz, Pfeffer
  • Butterschmalz zum Ausbacken

Zubereitung: Zwiebel und Knoblauch in Butter goldgelb anrösten, dann mit Bröseltopfen, Brodakas und Schnittlauch vermischen und die Masse zum Schluss mit Salz und Pfeffer würzen.

Teig trifft Füllung

Jetzt wirds ernst: Den vorbereiteten Teig zu einer Rolle formen, davon kleine Stücke abschneiden und diese auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit dem Nudelholz zu ovalen „Blattln“ (Blättern) mit 12-15 cm Durchmesser ganz dünn auswalken. Etwas Fülle auf die untere Hälfte der Teigscheibe geben (nicht zu viel Masse verwenden, sonst läuft sie später beim Herausbacken aus).

Nun die Teighälften zusammenklappen und am Rand sehr fest zusammendrücken. Tipp: Mit einem „Krapfenrad“ bekommt der Rand eine schön gewellte Linie.Nun die Krapfen in heißem Sonnenblumenöl goldbraun ausbacken (alternativ kann auch Butterschmalz verwendet werden).

Beilage: eventuell Salat

Getränk: Jede Form von Milch (Im Originaldialekt bestellt man sich dann zum Brodakrapfen "a Scheiei Müch" was übersetzt so viel heißt wie: "Ein Schälchen Milch".) Bleibt uns nur mehr eins zu sagen: MAHLZEIT!

Claudia Bichler

Als äußerst naturverbundener Mensch sucht sie ständig nach neuen Wandererlebnissen rund um das Kaisergebirge und in den Kitzbüheler Alpen - und sammelt dabei jedes Jahr zahlreiche Wandermedaillen. Als dreifache Mutter ist größtes "Hobby" die Familie - dicht gefolgt von Fußball. Ob vorm Fernseher oder in den unterschiedlichsten Fußballstadien - als glühenden Fußballfan, trifft man Claudia dort fast so oft, wie beim Wandern in ihrer geliebten Heimat am Wilden Kaiser. In der Küche verbringt sie zwar nach eigenen Aussagen weit weniger Zeit als in der Natur oder beim Spiel mit dem runden Leder - am Wilder Kaiser Blog teilt sie glücklicherweise aber doch so manches Familienrezept mit uns. Und eins haben allen Speisen, die Claudia gerne zubereitet, gemeinsam - sie müssen auf jeden Fall deftig und kalorienreich sein! In diesem Sinne: Mahlzeit!

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3 Kommentar(e)

Hermann Foidl

18.09.2022 - 13:28 Uhr

Griasti, ich bin ein alter Waidringer, der schon lange im Ausland lebt, aber immer noch guten Kontakt nach zu Hause hat. Werde demnächst mal das Rezept der Brodakrapfen ausprobieren. Ich muß gestehen, dass ich den Ausdruck "Brodakrapfen" nicht kannte, aber man lernt nie aus. Liabe Griass und Servus, Hermann

Gabriele Seewald

18.10.2022 - 11:19 Uhr

Liebe Claudia, meine 91lähr. Mama aus Westendorf und ich haben gerade von den Brodakrapfn gelesen. Es kamen viele Erinnerungen an die Oma , die sie oft gemacht hat. Danke fürs Rezept, ich werde es nachmachen! Viele Grüße von Resi und Gabi

Gabriele Seewald

18.10.2022 - 11:19 Uhr

Liebe Claudia, meine 91lähr. Mama aus Westendorf und ich haben gerade von den Brodakrapfn gelesen. Es kamen viele Erinnerungen an die Oma , die sie oft gemacht hat. Danke fürs Rezept, ich werde es nachmachen! Viele Grüße von Resi und Gabi

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