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Dialekt ABC

C wie „curios“, cool & charmant

von Wilder Kaiser Erstellt am 08. Oktober 2025

für Kulturinteressierte

Ganz ehrlich: Der Buchstabe C ist im Tiroler Unterländer Dialekt ein Exot. Kaum ein „echtes“ Wort beginnt damit. Aber genau das macht’s spannend: Statt einer Vokabelliste gibt’s deshalb heute ein paar chaotische „Curiosa“ und charmante Eigenheiten, die man so nur in unserem Dialekt findet.

Curiose Schreibweisen

Den Duden-Freunden und Rechtschreibnerds wird die curiose Schreibweise vermutlich schon aufgefallen sein. Trotzdem passt die Überleitung gut: Viele Dialektwörter werden nämlich so geschrieben, wie sie klingen – und das führt zu witzigen Varianten: „Tschick“ für Zigarette zum Beispiel: Im Hochdeutschen kein C weit und breit – im Dialekt aber auf einmal mittendrin.

Und noch eine curiose Eigenheit:

Zeitangaben im Dialekt:
Bei uns im Tiroler Unterland sagt man zu 16:45 Uhr „dreivierschtl fünfe“. Und 10:15 Uhr heißt bei uns „vierschtl nach zehne“ oder auch „vierschtl üba zehne“ – mit dem im Osten von Österreich üblichen „Viertl elf“ können wir hingegen nix anfangen. Da kann es schon mal vorkommen, dass nicht alle Österreicher pünktlich zum Treffpunkt erschienen ;-) Schon curios, wie Logik, Gewohnheit und Wohnort da manchmal auseinandergehen können.

Charmante Verniedlichungen

Ein echtes Markenzeichen: Das Tirolerische liebt kleine, feine Formen. Aus „Blume“ wird das „Bleami“ (aber dass wisst ihr ja schon vom letzten Mal), aus dem „Christkind“ das „Christkindl“. Charmant, gell? Da spürt man gleich die Nähe und die Wärme im Dialekt. Und hey: Christkindl ist auch noch ein echtes C-Wort!

Cooler Wortimport

Englische Wörter landen natürlich auch im Tiroler Alltag – aber im Dialekt werden sie manchmal ganz eigensinnig umgebogen:

  • - „kuhl“ statt „cool“ oder
  • - „Selfie-Stångal“ statt Selfie-Stick


So wird aus Fremdem wieder etwas ganz Tirolerisches.

Fazit

Der Buchstabe C zeigt: Auch wenn er selten ist, kann er für besonders charmante Einblicke sorgen – ob in der Schreibweise, in Verniedlichungen oder beim kreativen Umgang mit Fremdwörtern.
Nächstes Mal geht’s weiter mit dem D – und da haben wir natürlich auch wieder ganz viel zum „dazoin“ {erzählen} ...

Wilder Kaiser

Moment mal – ein Berg als Autor? Genau! Der Wilde Kaiser übernimmt hier das Ruder und erzählt aus erster Hand, was in seiner Region los ist. Mit einem Augenzwinkern und jeder Menge Wissen gibt er Einblicke in Natur, Kultur und das Leben rund um seine majestätischen Gipfel. Ob spannende Anekdoten oder interessante Veranstaltungen – der Wilde Kaiser weiß, wovon er spricht. Immer nah dran und immer mit dem richtigen Riecher für spannende Themen! Der "Wilde Kaiser" schreibt also ausschließlich Infoblogs und keine Meinungsartikel.

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