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Dialekt ABC

B wie bledln, Bleami & bärig

von Wilder Kaiser Erstellt am 24. September 2025

für Kulturinteressierte

Nach dem Auftakt mit dem Buchstaben A geht’s nun schwungvoll weiter mit dem B. Und hier merkt man schon wieder, wie vielseitig unser Dialekt ist: mal humorvoll, mal blumig, mal kernig – und manchmal sogar meteorologisch.

bledln

  • Bedeutung: blödeln, Unsinn machen, herumalbern.
  • Verwendung: „Hört’s endlich auf zum Bledln, sonst tuat si no oana weh!“
  • Kommentar: Wer „bledlt“ ist selten bösartig – eher übermütig. Ein Wort, das gern mit einem Augenzwinkern gesagt wird und ein tagtäglicher Begleiter für Eltern mit aufgeweckten Kindern.

Bleami

  • Bedeutung: Blumen.
  • Verwendung: „Geh, bring ma no a Bleami aus’m Goartl.“
  • Anekdote: Besonders schön im Diminutiv – klingt gleich noch herzlicher: „Bleamilein“. Typisch Dialekt: Dinge werden nicht nur benannt, sondern liebevoll aufgeladen.

botschad

  • Bedeutung: tollpatschig oder auch „leicht daneben“; manchmal auch synonym für kaputt
  • Verwendung: „Tua nit so botschad“
  • Kommentar: Praktisch und vielschichtig – das Wort funktioniert gleichermaßen für Gegenstände wie für Menschen.

bärig

  • Bedeutung: Großartig, toll, super.
  • Verwendung: „Des Konzert wor echt bärig!“
  • Fun Fact: Vom Bären abgeleitet – stark, beeindruckend. Im Tiroler Unterland eines der beliebtesten Komplimente, nicht nur bei Hansi Hinterseer.

bacheiwårm

  • Bedeutung: Lauwarm, weder heiß noch kalt.
  • Verwendung: „Des Bier is jo scho bacheiwårm, mogst a neichs?“
  • Kommentar: Ein herrlich bildhafter Ausdruck. Man spürt förmlich, wie die Temperatur zwischen den Fingern verrinnt – nicht unangenehm, aber auch nix Besonderes. Genau dieser Realismus macht den Dialekt so lebensnah.

Fazit:

Das B hat gezeigt, wie reichhaltig Dialekt sein kann: Jedes Wort erzählt ein Stück Lebensgefühl – vom kindlichen Übermut bis zur feinen Nuance der Temperatur. Und wenn’s nach „bärig“ und „bacheiwårm“ noch chilliger werden soll, dann schau‘ einfach beim nächsten Buchstaben vorbei: dem C. Dort wird’s charmant und curios zugleich – denn echte C-Wörter sind eher selten, oder!?

Wilder Kaiser

Moment mal – ein Berg als Autor? Genau! Der Wilde Kaiser übernimmt hier das Ruder und erzählt aus erster Hand, was in seiner Region los ist. Mit einem Augenzwinkern und jeder Menge Wissen gibt er Einblicke in Natur, Kultur und das Leben rund um seine majestätischen Gipfel. Ob spannende Anekdoten oder interessante Veranstaltungen – der Wilde Kaiser weiß, wovon er spricht. Immer nah dran und immer mit dem richtigen Riecher für spannende Themen! Der "Wilde Kaiser" schreibt also ausschließlich Infoblogs und keine Meinungsartikel.

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