Jäger: Die Pfleger des Waldes

Der Goinger Jäger Stefan Straif erzählt wie es ist ein Jäger zu sein. Denn es steckt nämlich viel mehr dahinter, als sich nur auf die Pirsch zu legen und einen Bock zu schießen.
von Marion Hölzl - 13. Oktober 2015
Toni Recheis hat einen jener Traditionsbetriebe, die Lebensmittel mit viel Liebe produzieren. Er betreibt in Going eine kleine Biolandwirtschaft. Das Steckenpferd seiner Familie ist bereits seit 130 Jahren der Honig. Seine Urgroßmutter begann damals mit der Imkerei und hat das Wissen rund um die Gewinnung des flüssigen Golds weitergegeben. Mit Toni ist mittlerweile die vierte Generation in der Imkerei am Werk. Bei unserem Gespräch ist ganz deutlich zu spüren, mit welchem Wissen und welcher Begeisterung Toni seinem Handwerk nachgeht. Er erzählt von Königin, Drohnen, Arbeitern und schwärmt von den intelligenten Abläufen im Bienenstock. „Am meisten fasziniert mich der Zusammenhalt, der in einem Bienenvolk herrscht.“ Seine 100 Bienenvölker mit circa vier Millionen Bienen sind fleißig an unterschiedlichen Ständen in der Region unterwegs. So kann der Imker verschiedene Honigsorten vom Almrosenhonig bis zum Hochgebirgshonig ernten. Auf seinem Söllnhof in Going führt er die Bioimkerei. Hier können die Hausgäste sogar dabei sein - je nach Jahreszeit, bei der Jungvolkbildung im Frühjahr, bei der Honigernte im Juni / Juli oder bei der Winter– Einfütterung Ende Juli / August.
Zum Thema „Faszination Biene“ eröffnete der Supermarkt MPreis mit Unterstützung von BIO vom BERG im Jahr 2019 einen 2.000 m² Garten neben der Filiale in Ellmau. Denn ohne Bienen, keine Lebensmittelvielfalt! In diesem Bienengarten kann man sich frei aufhalten, die Natur genießen, am Spielplatz spielen und nebenbei jede Menge über Bienen lernen. Auf dem Weg durch den Bienengarten geben Schautafeln aus drehbaren Bienenwaben erste Einblicke in die Welt der Bienen. Der Bienengarten ist aber nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung. Als ideales Umfeld für Bienen bildet er eine kleine Oase und ein Modell dafür, was Menschen etwa im eigenen Garten für die Bienen tun können. Denn abgesehen von den domestizierten Honigbienen ist etwa die Hälfte der für die Bestäubung ebenfalls wichtigen Wildbienen vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen liegt in der artenmäßigen Verarmung von Gärten und landwirtschaftlichen Flächen. Die Honigbienen des BIO vom BERG Wanderimkers Bernhard Bichler finden im Garten von Frühling bis Spätherbst ein buntes Nahrungsangebot, liebevoll gepflanzt vom Bio-Gärtner Erwin Seidemann.
In der Bergerlebniswelt Hexenwasser in Söll heißt es im Bienenhaus „keine Angst vor Bienen“. Man kann hier das Leben der Bienen bis in ihren Bienenstock hinein beobachten. Mit etwas Glück entdeckt ihr die Bienenkönigin inmitten ihres Schwarms. Ein Mitarbeiter erläutert die Arbeit des Imkers und stellt seine Instrumente vor. Sogar den Schwänzeltanz der Bienen kann man „nachtanzen“ und im Bienengarten an den Fluglöchern beobachten. Beim Durchwandern dieser Figur teilen sich die Bienen mit, wo es welche Blüten gibt, in welcher Entfernung und in welcher Menge. Am Sonnenstand empfangen die Bienen die Himmelsrichtung und den Zeitraum für ihren Ausflug. Im Dunkelgang könnt ihr in einen von uns nachempfundenen Bienenstock einsteigen und erlebt die Stockdunkelheit mit allen Sinnen! Denn das Wort kommt von den Bienen. In ihrem Stock ist es dunkel und zwar stockdunkel. In dieser Dunkelheit „sehen“ die Bienen und deuten uns an, dass es noch ein SEHEN gibt, das nicht vom Licht abhängt. In der Finsternis melden sich unsere anderen Sinne und wir hören, riechen, schmecken, tasten um uns zu orientieren und zu versichern.
„Ohne Bienen geht es nicht“. Diese oder ähnliche Aussagen hören wir in den letzten Jahren immer öfter in den Medien. Grund dafür ist der gefährliche Rückgang der Bestände an Wild- & Honigbienen. Zahlreiche Menschen, Vereine oder Unternehmen setzen sich bereits für den Fortbestand der Insekten ein. In den Schulen werden Bienenhotels gebaut, viele Veranstaltungen von Imkern oder Naturschützern machen auf die Wichtigkeit der Bienen aufmerksam. In manchen Gemeindeämtern stehen sogar Bienenweidensamen zur kostenlosen Abholung bereit, um wieder mehr Blumenwiesen in der Umgebung zu schaffen. Auch Hans Sigl, der sich für das Projekt „Plant-for-the-Planet“ engagiert, hat sich zu einer Buchpatenschaft des Lernbüchleins Benny Blu zum Thema „Bienen“ entschieden um auf die Thematik aufmerksam zu machen.
Beide Arten sind nahe miteinander verwandt und sehr nützlich für die Natur. Eine Biene erkennst du an den eher unauffälligeren braun- grauen Streifen, sie scheint etwas pummeliger und hat eine dichte Behaarung die fast wie ein Pelz wirkt. Die Wespe hingegen ist etwas länger und schlanker, die Streifen sind kontrastreich schwarz- gelb. Bienen sammeln friedvoll Nektar und Pollen, Wespen sind dagegen flinke Jäger und ernähren sich auch von kleinen Insekten. Wespen können ihren Stachel öfter einsetzen, Bienen haben einen Widerhaken am Stachel und können diesen so nur einmal benutzen – also wirklich nur im Notfall. Bienen bestäuben die Pflanzen damit diese sich vermehren können, die Wespen helfen schädliche Insekten im Garten einzudämmen.