© Susanne Sigl

Interview mit Filmwirtin Natalie O’Hara

von Katie Erstellt am 28. Juni 2017

für Bergdoktor Fans

Als Gastwirtin „Susanne Dreiseitl“ wurde Natalie O’Hara in der TV-Serie ‚Der Bergdoktor‘ bekannt. Warum die Drehorte der Region Wilder Kaiser bei ihr Gänsehaut-Feeling erzeugen und der Promifaktor auch etwas Gutes hat, erzählte uns die sympathische Schauspielerin im Interview.

Eigentlich war Natalie O’Haras Traumberuf Zirkusclown. „Aber ab dem Zeitpunkt, als ich mit sieben Jahren verstand, dass Schauspielerin ein Beruf ist, wollte ich nichts anderes mehr werden.“ Dass ihre Eltern von der damalig kindlichen Berufsidee nicht ganz so begeistern waren, kann man sich vorstellen. „Sie haben mich dennoch immer unterstützt, besonders bei der Ausübung meiner Hobbies.“ So wurden die Weichen zu einer erfolgreichen Bühnenlaufbahn bereits früh gestellt. Nach Theatergruppe, Ballett und Musicalausbildung in Hamburg folgten die ersten Drehtage 1999 in der ARD-Serie „St. Angela“. Seit dieser Zeit sind einige Jahre vergangen, in denen die gebürtige Göttingerin bei zahlreichen Film und Theaterproduktionen mitgewirkt hat.

Ob lieber TV oder Bühne?
„Das ist schwer zu sagen, Beides wenn ich ehrlich bin – ich lebe mit der Schauspielerei einfach meinen Traum! Beim Theater hat man die Möglichkeit sich voll und ganz in die Rolle hineinzuspüren, da sie ja von Anfang bis zum Schuss durchgespielt wird. Auch der direkte Kontakt mit dem Publikum, ihre Reaktionen – das ist schon etwas Besonderes. Film ist hier ganz anders, da wir zeitlich zwischen den Szenen hin und her springen müssen. Was mich hierbei begeistert, sind die wunderschönen Orte an denen wir drehen. Immer wenn ich nach der Winterpause das erste Mal nach Tirol komme, dann kann ich es kaum erwarten den Wilden Kaiser zu sehen. Für mich hat er eine ganz besondere Ausstrahlung, ein Kraft, die ich so gar nicht beschreiben kann. Auf jeden Fall macht es mir irrsinnig viel Spaß hier zu drehen.“

© Felbert/Reiter

Film-Wirtin mit Gastronomieerfahrung

Natalie lacht, „Ja, während meiner Ausbildung habe ich tatsächlich einige Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt. Als Aushilfskellnerin in der Disko und im Eiscafé. Daher habe ich wohl auch meine Fähigkeiten beim Servieren.“ Zum Kochen kommt die 40-jährige Schauspielerin aber selten. „Meist bin ich auf Reisen und beruflich viel unterwegs, da bleibt wenig Zeit für kulinarische Meisterleistungen und gastgeberische Einladungen.“ Wenn man soviel herumkommt, dann ist man wohl auch viel alleine, so ohne Familie und Freunde? „Ab und zu ja. Aber besonders an den Schauspielbühnen gibt es einfach ganz tolle Kollegen und die adoptiere ich dann immer gleich als meine Zweitfamilie, für die Zeit wo ich dort bin. Wir gehen oft zusammen essen oder ins Café.“

Promifaktor für den guten Zweck

„Dass ich so einfach auf der Straße erkannt werde, ist schon noch irritierend für mich. Aber es ist total schön, wenn die Leute mich treffen und sich so freuen.“

Manchmal ist der Promifaktor aber auch nützlich und gut, denn seit Kurzem ist Natalie Botschafterin für den Verein „Recover your Smile“, der krebskranken Menschen professionelle Fotoshootings schenkt. „Wir versuchen mit dieser Aktion den Patienten ihr, durch die schlimme Krankheit und die vielen belastenden Therapien, verloren gegangenes Selbstbewusstsein ein Stück weit wieder zurück zugeben.“ Dass sie hier „ohne viel Aufwand und einfach nur weil mich ein paar Leute kennen“ Gutes tun kann, das findet Natalie O’Hara am großartigsten am Prominentsein! „Ich finde das Leben ist wirkliche ein ganz großes Geschenk, in dem es sich lohnt sich für das Gute und für andere Menschen einzusetzen“. Man spürt sofort, Natalie meint das ernst. Sie ist jemand, der aus tiefstem Herzen und mit voller Kraft strahlt. Der seine Mitmenschen begeistert und inspiriert. Nicht nur auf der Bühne, vielmehr noch im wahren Leben.

© Susanne Sigl

Hinter den Kulissen

Der Kirchplatz in Going ist einer der Hauptdrehorte für die Serie „Der Bergdoktor“. Hier befindet sich nicht nur die wunderschöne, spätbarocke Kirche aus den Jahren 1774/75, die immer einen Besuch wert ist, sondern auch der Film-Gasthof „Wilder Kaiser“. Im wahren Leben ist das ehemalige Bauernhaus „Dorfkrämerhaus“ das Zuhause von Johann Gschwendtner. Dass es während der Dreharbeiten ganz schön „rund geht“ und dem betagten Hausherrn nur mehr sein Zimmer als Rückzugsort bleibt, davon kann Johann ein Lied singen. Dafür genießt er die Ruhe in den drehfreien Monaten – bitte gönnen Sie ihm diese Zeit und bewundern Sie den „Wilden Kaiser“ daher nur von außen. Die Innenaufnahmen werden sowieso wo anders gedreht, nämlich im Gasthof Föhrenhof in Ellmau – ein Landhotel mit ausgezeichneter regionaler Küche, in dem Bergdoktorfans jederzeit herzlich willkommen sind. Manchmal ist auch nicht immer alles so ganz echt, wie es im Film scheint, denn die vermeintliche Apotheke ist in Wirklichkeit das Pfarrhaus und die Film- Gräber am Friedhof werden auch nur eigens für den Dreh errichtet. Ein bisschen abdeckende Retusche braucht es noch für das Polizeischild am Gemeindeamt und schon ist der Kirchplatz Going zum wunderschönen Drehort geworden. Wer alles ganz genau wissen möchte, der besucht am besten die Info-Hütte „Das Lieblingsplatzer’l vom Bergdoktor“ links neben der Kirche. Hier gibt es nicht nur alles rund um den Bergdoktor, sondern auch eine lebensgroße Pappfigur von Natalie O’Hara, alias „Susanne Dreiseitl“.

© Susanne Sigl
Katie

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