Handwerks- kunstmarkt Going

Seit über 30 Jahren gelebtes Brauchtum am Dorfplatz

#inechtnochschöner

Handwerkskunstmarkt Going

Seit über 30 Jahren gelebtes Brauchtum am Dorfplatz

In der Kaiser-Gemeinde Going ist noch viel ursprüngliches Flair erhalten und so überrascht es kaum, dass hier bereits seit einem Vierteljahrhundert eine ganz besondere Tradition gepflegt wird. An fünf Abenden im Sommer erwachen auf dem malerischen Kirchplatz fast vergessene Fertigkeiten zu neuem Leben.

Die Termine 2024

  • 14. Juni
  • 05. Juli
  • 02. August
  • 23. August
  • 06. September
  • jeweils ab 17:00 Uhr

Wenn Handwerker, Künstler und Bäuerinnen aus dem Ort und dem Umland an ihren Standl'n Platz nehmen, verwandeln sich die Gassl'n, die zum Markt führen, in lauter kleine Freiluft-Ateliers. Und so lässt sich gemütlich von einem Kunsthandwerk zum nächsten flanieren. Dem Simon zuschauen, wie er das Schifferl flink durch seinen Webstuhl sausen lässt und an einem neuen Teppich arbeitet, der Rosa bei der feinen Glasmalerei oder wie die Maria ihre bunten und dabei so echt wirkenden Papierblumen bindet. Und wie bei ihr kann man sich auch mancherorts dazugesellen und selbst eine Fertigkeit ausprobieren. Aber auch wenn's dafür nicht langt, Zeit für einen Hoagascht ist immer.

Denn während der Goinger Handwerks-Kunstmarkt für die Gäste ein Urlaubs-Highlight bedeutet, ist er für die Einheimischen aus der Region eine willkommene Gelegenheit, mal wieder ins Dirndl oder die Lederne zu schlüpfen und sich ab 17 Uhr ganz locker, fast wie zufällig, auf dem Marktplatz zu treffen. Zu einem schattigen Plausch auf dem Rasen, wo die Mander rund um den Helmut zeigen, wie Pilotenschlagen geht, und ihnen der Wast mit der Zugin dazu aufspielt. Wo der Klaus seine Sensen dengelt und es nicht weit ist zur Lisi und ihren heiß begehrten Brodakrapfen.

Die gute Laune gibt es zu den Schmankerln gratis dazu, wenn die Goinger Bäuerinnen Maria und Elisabeth ihre Kasspatzln und Germkiacheln frisch zubereitet und lachend kredenzen. Gut, dass Bier oder Hollersaft auch nur ein paar Schritte entfernt sind.

Über 100 Handwerker lassen altes Handwerk aufleben

Und immer weht von irgendwo sanft und stimmig eine Musi herüber. Denn die Damen von der Ellmauer Stubenmusig wechseln sich mit Harfe, Hackbrett, Gitarre und Zither mit dem Trio der Söllander Hoagaschtmusig gelungen ihre Weisen ab. Eine echte Volksmusik, die das Markttreiben begleitet, ohne dominieren zu wollen. Genauso setzen die jungen Tänzerinnen und Schuhplattler der Trachtengruppe Edelraute kraftvolle Akzente in einen Nachmittag, bei dem es viel zu schauen, aufzustöbern und auszuprobieren gibt. Das frische Bauernbrot von der Maria, das sie auf dem Markt im Holzofen bäckt, ein Schnapserl beim Hermann oder vielleicht ein Ringerl Prügeltorte.

Auch altes Handwerk, das so kaum noch praktiziert wird, erlebt auf dieser natürlichen Bühne zwischen Wildem Kaiser und Dorfkirche eine kurze aber eindrucksvolle Auferstehung. So bringen die Wallner-Brüder das jahrhundertealte Drechselrad wieder in Schwung, schlägt Hans, der Schmied große Eisennägel in der Glut oder lässt sich bei der Elisabeth ein Blick darauf werfen, wie Doggel hergestellt werden.

Um 20 Uhr zieht dann die Bundesmusikkapelle Going auf den Marktplatz ein und gibt im Pavillon ein musikalisch anspruchsvolles Programm von traditionellen und modernen Stücken. Umrahmt von feschen Marketenderinnen, die den Zuschauern dazu auch noch den Gaumen verwöhnen mit einem feinen Marillenstamperl. Der Handwerkskunstmarkt, ein Fixpunkt des Goinger Veranstaltungssommers, ist längst selbst zu einer Dorftradition geworden.

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